Roter Phosphor
Phosphor ist ein chemisches Element, das im Periodensystem das Symbol P hat.
Mitte des 19. Jahrhunderts war bereits bekannt, dass weißer Phosphor durch Sonnenlicht rot wird. Der österreichische Chemiker Anton Schrötter von Kristelli begann 1845 damit, diesen roten Phosphor genauer zu untersuchen. 1847 gelang ihm dann eine bedeutende Entdeckung. Er wandelte in einem Versuchsaufbau weißen Phosphor durch Erhitzen bei einer bestimmten Temperatur und unter Ausschluss von Sauerstoff, in roten Phosphor um. Er schuf damit ein Rezept zur Gewinnung von „sauberem“ roten Phosphor. Zudem konnte er als Erster nachweisen, dass beide Phosphorformen die gleiche chemische Zusammensetzung, aber unterschiedliche Kristallstrukturen aufweisen.
Weißer und roter Phosphor haben auch unterschiedliche physikalische Eigenschaften. So entzündet sich weißer Phosphor sehr leicht. Diese Eigenschaft machte man sich in der Streichholzproduktion zu Nutze und stellte Zündholz-Köpfe aus weißem Phosphor her. Diese Streichhölzer waren aber auch gefährlich: Es gab zahlreiche Arbeitsunfälle in den Zündholzfabriken, weil sich der weiße Phosphor so leicht entzündete. Zudem ist weißer Phosphor extrem gesundheitsschädigend. Das Einatmen der Phosphordämpfe führte bei den Fabrikarbeitern und Fabrikarbeiterinnen zur sogenannten „Phosphornekrose“. Diese schmerzhafte Krankheit führt zum Absterben des Unterkiefers oder sogar zum Tod.
Schrötters Entdeckungen zum roten Phosphor revolutionierten die Streichholzindustrie. Es entstanden „Sicherheitszünder“, bei denen der ungiftige und schwer entzündbare rote Phosphor in die Schlagfläche eingearbeitet wurde. 1912 wurde in Österreich der weiße Phosphor in der Streichholzproduktion verboten. Noch heute werden Streichhölzer mit rotem Phosphor hergestellt.
Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Phosphor, gemeinfrei