Glühstrumpf
Die Erfindung des Glühstrumpfes wird oft als Meilenstein in der künstlichen Beleuchtung bezeichnet. Ein Grund dafür ist, dass der Glühstrumpf, in einer Zeit erfunden wurde, in der es nur Leuchtmittel mit schwachem Licht gab und der Glühstrumpf eine deutliche Verbesserung brachte.
Bekannt ist der Glühstrumpf auch unter der Bezeichnung Gasglühlicht oder Auerlicht. Einer Erzählung zufolge, ist die bedeutende Erfindung einem Zufall zu verdanken: Der Erfinder Auer von Welsbach forschte und experimentierte mit Seltenerd-Elementen. Eines Tages verschüttete er versehentlich eine Lanthannitrat-Lösung. Da diese sehr kostbar war, wischte Auer die Lösung mit einem Tuch auf. Um das Lathan wiederzugewinnen, hielt er das Tuch in die Flamme eines Bunsenbrenners. Dabei fiel ihm das besonders helle Leuchten auf. Aus dieser Beobachtung heraus entwickelte Carl Auer von Welsbach den Glühstrumpf. Dabei wird ein Baumwollgewebe in Form eines Strumpfes in eine Salzlösung mit verschiedenen Seltenen Erden getunkt. Anschließend wird dieser über die Gasflamme eines Bunsenbrenners gestülpt. Bei der Verbrennung durch die Gasflamme entsteht aus den Baumwollfäden ein Gerüst aus Oxiden, das in der Gasflamme hell strahlt.
Auers Mutter unterstützte ihn bei seiner Arbeit tatkräftig. Sie strickte immer wieder aus dünnen Baumwollfäden die Glühstrümpfe für seine Versuche. So wurden verschiedene Garne, unterschiedliche Strickmuster und immer wieder neue Mischungen aus Seltenen Erden ausprobiert, um die Erfindung weiter zu verbessern. Nach unzähligen Versuchen und Rückschlägen konnte Auer 1891 schließlich den Auer-Glühstrumpf unter der Verwendung von 99 % Thoriumoxid und 1 % Ceroxid zum weltweiten Patent anmelden.
Der Glühstrumpf war heller als zum Beispiel Kerzen und günstiger als Gaslampen oder elektrische Kohlefadenlampen. So konnten Wohnräume, Straßen, Lokale, Krankenhäuser, Fabrikshallen, … kostengünstig beleuchtet werden und Auers Erfindung zum Welterfolg führen.
Herzlichen Dank an Roland Adunka für die Erlaubnis, die Fotos aus dem "Auer von Welsbach Museum" verwenden zu dürfen.