Seinem Wappenspruch "Plus Lucis" - "Mehr Licht" wurde Carl Auer von Welsbach mehr als gerecht. Zahlreiche seiner Erfindungen waren im Bereich der Lichttechnik ein weltweiter Erfolg. Er entdeckte zudem Elemente, die für unsere moderne Technik entscheidend sind und zeigte großes soziales Engagement. 

Steckbrief

 

  Geboren:
1. September 1858 in Wien
†  Gestorben:
4. August 1929 in Mölbling (Kärnten)
  Erreichtes Alter: 70 Jahre
  Eltern: Alois Ritter Auer von Welsbach (Direktor der K.u.K. Hof- und Staatsdruckerei), Therese Auer von Welsbach
  Familie: verheiratet mit Marie Nimpfer, vier Kinder 
  Beruf: Chemiker und Unternehmer
   Erfindungen/Entdeckungen: Glühstrumpf (Auerlicht), Metallfadenlampe, Zündstein (Auermetall), chemische Elemente Neodym, Praseodym, Ytterbium und Lutetium 
 
  • Laufbahn (Ausbildung, Beruf, Tätigkeit, ...)
  • Carl Felix kam als viertes Kind seiner Eltern zur Welt. Sein Vater Alois Ritter Auer von Welsbach war als Direktor der K.u.K. Hof- und Staatsdruckerei ein angesehener Mann, der auch als Erfinder erfolgreich war (u.a. Naturkunstdruck, Schnellpresse, …).


    Auf diesen Abbildungen sieht man die Eltern von Carl Auer von Welsbach und ihn selbst als Schüler. 

  • Schicksalsschlag in der Kindheit
  • Schon als Kind war Carl besonders wissbegierig und interessierte sich für die Natur. Die Eltern förderten ihn darin auch. Als der Junge 11 Jahre alt war, starb sein fürsorglicher Vater. Carls schulische Leistungen im Gymnasium litten unter seiner Trauer. Als er in die naturwissenschaftlich geprägte Realschule wechselte, blühte Carl förmlich auf und legte die Reifeprüfung ab.

  • Ein fleißiger Student
  • Carl Auer von Welsbach studierte erfolgreich in Wien Organische und Anorganische Chemie, Mathematik, Allgemeine und Technische Physik und Wärmetheorie. Anschließend wollte er in Heidelberg weiterstudieren, wo der berühmte Professor Robert Wilhelm von Bunsen lehrte. Doch die Universität mit dem guten Ruf war sehr kostspielig. Carl musste erst seine Mutter überzeugen das Studium zu finanzieren. Er war ein sehr außerordentlich fleißiger Student und verbrachte sehr viel Zeit im Laboratorium. 1882 bestand er die Doktorprüfung mit sehr gutem Erfolg.

  • Seltenerd-Elemente
  • Nach seinem Studium kehrte Carl Auer von Welsbach zurück nach Wien, wo er als Assistent des bekannten Professors Adolf Lieben an der Universität tätig war. Hier setzte er auch seine Untersuchungen an den Seltenen Erden fort, die er schon in Heidelberg begonnen hatte. In der damaligen Zeit war das noch ein unerforschtes Gebiet. Nur wenige Chemiker beschäftigten sich mit den Seltenerd-Elementen, da es sehr kompliziert war. Zudem hatte man noch keine industriellen Verwendungsmöglichkeiten für diese Elemente gefunden.
    1885 gelang Carl Auer von Welsbach mit einer selbst entwickelten Trennmethode etwas Besonderes. Bis zu diesem Zeitpunkt galt „Didym“ als eigenes Element, doch er zerlegte es in die beiden neuen Elemente Praseodym (bedeutet so viel wie „lauchgrüner Zwilling“) und Neodym („neuer Zwilling“). Mit nur 27 Jahren stieg er damit in die Reihe der würdevollen Gelehrten auf, die neue Elemente entdeckt haben.

    Labor Nachbau
    Das Labor von Carl Auer von Welsbach wurde im Museum in Althofen (Kärnten) nachgebaut. 

  • Die erste Energiesparlampe
  • 1885 wurde Carl Auer von Welsbach auch zum weltberühmten Beleuchtungstechniker. Mithilfe der Seltenerd-Elemente erfand er eine ganz neue Art der Beleuchtung – den Gasglühstrumpf (auch Auerlicht), welcher nach einigen Verbesserungen 1891 patentiert wurde. Die Gasbeleuchtung war zu dieser Zeit schon bekannt, aber mit dem Glühstrumpf konnte bei geringerem Gasverbrauch eine wesentlich bessere Leuchtkraft erzielt werden. Man könnte sagen, Auer von Welsbach hat die erste Energiesparlampe erfunden und er wurde mit dieser Erfindung auch sehr reich.

  • Forscher und Unternehmer
  • Der Glühstrumpf war aber nicht die einzige Erfindung von Auer von Welsbach. Er verbesserte die von Thomas A. Edison entwickelte elektrische Kohlefadenlampe, indem er eine Metallfadenlampe aus Osmium und später aus Wolfram herstellte.
    Sein nächstes bekanntes Patent meldete er 1903 an, das „Auermetall“. Diese Erfindung findet bis heute als Feuerstein in Taschenfeuerzeugen Verwendung.
    Doch auch in anderen Bereichen war Auer tätig. So züchtete er eine wohlschmeckende und lange haltbare Apfelsorte – den Auerapfel. Er gilt als erster Tonaufzeichner und Farbfotograf Österreichs. Zudem gründete er mehrere Unternehmen und kümmerte sich um das Wohl der Menschen seiner Wohngemeinde (z.B. durch den Bau von Schulen, Krankenhäuser, …).

  • Familie
  • Carl Auer von Welsbach heiratete 1899 Marie Nimpfer. Seinen Söhnen versuchte er Naturwissenschaften und Technik näherzubringen. Seine Tochter wurde von der Mutter in den hausfraulichen Fertigkeiten geschult. Aufgrund Auers Arbeit hatte er nicht sehr viel Zeit für seine Familie.

    Am 4. August 1929 starb Carl Auer von Welsbach überraschend. Die Todesursache ist zwar unklar, aber man vermutet, dass seine lebenslange Arbeit mit radioaktiven und giftigen Stoffen zum schnellen Tod geführt hat.


    Carl Auer von Welsbach mit seinen Söhnen Carl und Hermann.

  • Carl Auer von Welsbachs Zeit und seine Zeitgenossen/-innen
  • Wenn es draußen dunkel wird, schalten wir das Licht ein. Das ist für uns ganz selbstverständlich. Früher war es aber noch nicht so. Zwar erzeugte man durch Verbrennung Licht (z.B. Kerze, Öllampe, Gaslampe, …), aber das Licht war sehr schwach und aufwendig in der Erhaltung. Viele Forscher versuchten deshalb - so wie Carl Auer von Welsbach - eine Möglichkeit für eine bessere Beleuchtung zu finden. In der Zeit von Auer war auch Thomas Edison auf dem Gebiet der Lichttechnik sehr erfolgreich.

  • Ehrungen, Preise, Auszeichnungen
  • Kaiser Franz Joseph I. erhob 1901Carl Auer in den Freiherrenstand.
    1920 erhielt er den Siemensring.


    Carl Auer von Welsbach wurden viele Ehrungen zu Teil. Auf dieser Abbildung sieht man zum Beispiel verschiedene Medaillen (oben), den Siemensring (links unten) und eine Gedenkplakette von 1928 (rechts unten). 

  • Das sollte man über die Person auch noch wissen
  • Sein vollständiger Name lautete Dr. DDDDDr.h.c. Carl Freiherr Auer von Welsbach.

    Der Erste Weltkrieg brachte für Auer von Welsbach finanzielle Verluste. Dennoch unterstützte er wohltätige Projekte, um unter anderem Kindern zu helfen.

    Nach Carl Auer von Welsbach sind viele Straßen und Schulen benannt. Zudem war er auf einer Briefmarke und auf dem 20-Schilling-Schein abgebildet. In Althofen (Kärnten) gibt es sogar ein eigenes Museum für den bekannten Erfinder aus Österreich und in Wien einen nach ihm benannten Park.