Metallfadenlampe
Drähte mit elektrischem Strom zum Glühen zu bringen und damit Licht zu erzeugen – daran arbeiteten im 19. Jahrhundert von verschiedene Erfinder. Besonders erfolgreich war die Glühlampe mit glühendem Kohlefaden von Thomas Alva Edison.
Der österreichische Erfinder Carl Auer von Welsbach wollte diese elektrische Glühlampe verbessern. So experimentierte er mit Metallen, die einen hohen Schmelzpunkt haben. Als schwerst-schmelzbares Metall galt damals Osmium. Osmium ist aber zu hart und zu spröde, um einfach einen Draht daraus zu ziehen. So musste Auer von Welsbach erst eine neue Methode zur Drahtherstellung entwickeln. Es brauchte unzählige Versuche, bis er 1898 das sogenannte „Pasteverfahren“ zum Patent anmelden konnte. Damit konnte er dünne höchst-schmelzende Osmiumdrähte herstellen, was vor ihm noch niemandem gelungen war.
Beim Pasteverfahren vermischte Carl Auer von Welsbach fein zerriebenes Osmiumpulver mit einer zähflüssigen Zuckerlösung zu einer weichen Paste. Diese presste er durch eine Düse. Die entstandenen Fäden formte und trocknete der Erfinder. Der im Faden enthaltene Zucker wurde mithilfe einer Gasflamme entfernt („ausgeglüht“) und der Faden konnte anschließend in die Glühlampe eingesetzt werden.
Die Osmiumlampe von Auer brachte mehr Leuchtkraft, hatte eine höhere Lebensdauer und einen niedrigeren Stromverbrauch als die Kohlefadenlampe von Edison.
1906 wurde entdeckt, dass nicht Osmium, sondern Wolfram das Element mit dem höchsten Schmelzpunkt ist. Die teuren Drähte aus Osmium wurden in der Folge durch Wolfram ersetzt. Carl Auer von Welsbach schuf den Fantasienamen OSRAM. Er meldete diese Bezeichnung 1906 als Warenzeichen für elektrische Glüh- und Bogenlichtlampen beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin an.
Herzlichen Dank an Roland Adunka für die Erlaubnis, die Fotos aus dem "Auer von Welsbach Museum" verwenden zu dürfen.