Hier findest du eine Übersicht einiger berühmter ErfinderInnen und EntdeckerInnen, die in Zusammenhang mit Österreich stehen.

Österreichische ErfinderInnen und EntdeckerInnen

 
  • Carl Auer von Welsbach - Glühstrumpf, Metallfadenlampe, Zündstein, ...
  • Carl Auer von Welsbach (* 1. September 1858 in Wien; † 4. August 1929 in Mölbling, Kärnten) war schon als Kind sehr wissbegierig und interessierte sich für die Natur. Er studierte in Wien Chemie, Physik und Mathematik. Danach ging er auf die kostspielige Universität nach Heidelberg zu Professor Robert Wilhelm von Bunsen. 
    Auer von Welsbach interessierte sich besonders für Seltenerd-Elemente und entdeckte selbst auch 4 Elemente: Praseodym, Neodym, Ytterbium und Lutetium. 

    Seine Erfindungen (Glühstrumpf und Metallfadenlampe) waren ein weltweiter Erfolg im Bereich der Beleuchtungstechnik. Der von ihm entwickelte Zündstein wird heute noch für Feuerzeuge verwendet. 

  • Anton Braun - trommelförmige Rechenmaschine
  • Anton Braun (* 22. Oktober 1686 in Möhringen an der Donau; † 20. April 1728 in Wien), auch Antonius Braun, war Mechaniker und Hofmathematiker in Wien. 1724 bekam er den Posten des Kammeropticus, drei Jahre später stieg er zum kaiserlichen Instrumentenmacher auf. In diesem Jahr baute er eine trommelförmige Rechenmaschine, die als eine der ersten praxistauglichen gilt und vom kaiserlichen Hof verwendet wurde.

    Von Kaiser Karl VI. erhielt Braun darauf unter anderem 10.000 Gulden, die er seiner Heimatstadt Möhringen vermachte. Aus diesen Mitteln wurde das örtliche Krankenhaus gebaut sowie die Braun’sche-Susan’sche Stiftung gegründet, die bis heute Bedürftige unterstützt.

    Ein Jahr nach dem Bau der Rechenmaschine verstarb Anton Braun.  

  • Carl Djerassi - Antibabypille
  • Carl Djerassi (* 29. Oktober 1923 in Wien; † 30. Januar 2015 in San Francisco, USA) verbrachte seine ersten Lebensjahre in Bulgarien, der Heimat seines Vaters, durch den auch er die bulgarische Staatsbürgerschaft hatte. Nach der Scheidung seiner Eltern kehrte seine Mutter mit ihm wieder nach Wien zurück. Seine Familie musste jedoch, da sie jüdisch war, 1938 emigrieren und floh über Bulgarien in die USA. Dort studierte er an der University of Wisconsin Chemie, wo er 1945 promovierte. Im gleichen Jahr erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern gelang es Djerassi das Sexualhormon Norethisteron künstlich herzustellen und so konnte er gemeinsam mit Gregory Pincus und John Rock, die erste Antibabypille entwickeln.

    Ab 1959 lehrte Carl Djerassi an der Stanford University und brachte es als Wissenschaftler auf über 1200 Veröffentlichungen. 2004 erhielt er die österreichische Doppel- Staatsbürgerschaft.

  • Christian Doppler - Doppler-Effekt
  • Christian Doppler (* 29. November 1803 in Salzburg; † 17. März 1853 in Venedig) war ein österreichischer Mathematiker und Physiker. Er studierte Mathematik in Wien sowie Physik und Philosophie in Salzburg - allerdings vorwiegend deshalb, da er zu schmächtig war, um in die Fußstapfen seines Vaters, einem Salzburger Steinmetz, zu treten. Später unterrichtete Doppler in Prag, wo er auch 1840 außerordentliches Mitglied der Königlich Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften wurde. In Prag gelang ihm der experimentelle  Nachweis des akustischen, nach ihm Doppler-Effekt benannten Phänomens. 1848, im Jahre der Märzrevolution, zog Doppler mit seiner Familie zurück nach Wien, wo er zum Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Wien berufen wurde.

  • Hermann Gmeiner - SOS-Kinderdörfer
  • Hermann Gmeiner (* 23. Juni 1919 in Alberschwende, Vorarlberg; † 26. April 1986 in Innsbruck, Tirol) war ein österreichischer Pädagoge, der 1949 den Verein SOS-Kinderdorf gründete und den Grundstein für das erste SOS-Kinderdorf in Imst (Tirol) legte. Er wollte damit die Lebensbedingungen von notleidenden Kindern nach dem Zweiten Weltkrieg verbessern. Die Idee des Kinderdorfes war es, dass Waisenkinder in richtigen Familien aufwachsen. Anders als in herkömmlichen Waisenhäusern gibt es eine Mutter, die sich um bis zu 10 Kinder kümmert und mit ihnen in einem eigenen Haus innerhalb einer Dorfgemeinschaft lebt.

    Mittlerweile gibt es weltweit über 570 Kinderdörfer. 

  • Victor Gruen - Shopping Mall
  • Victor Gruen (* 18. Juli 1903 als David Victor Grünbaum in Wien; † 14. Februar 1980 in Wien) war ein österreichischer Stadtplaner und Architekt. Er flüchtete aufgrund seiner jüdischen Abstammung 1938 vor dem NS-Regime in die USA. Dort erfand er das Konzept des Einkaufszentrums. Es sollte aber nicht nur Einkaufsmöglichkeiten und Parkplätze bieten, sondern auch soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Bibliotheken und ein Theater. 1968 kehrte er nach Wien zurück.

  • Eduard Haas III - PEZ
  • Eduard Haas III (1897–1989) brachte 1915 mit Hasin, der fertigen Kuchenmasse, eine Innovation auf den Markt (registriertes Markenprodukt).1927 erfand er das Pfefferminzbonbons „PEZ“ und 1949 den PEZ-Spender.

  • Viktor Kaplan - Kaplanturbine
  • Viktor Kaplan (* 27. November 1876 in Mürzzuschlag; † 23. August 1934 in Unterach) war ein berühmter österreichischer Ingenieur für Maschinenbau. Er promovierte 1909 an der Technischen Hochschule in Wien. Seine Erfindung, die Kaplanturbine, wurde 1920 patentiert. 1925 wurde die damals größte Wasserturbine der Welt in Lilla Edet, Schweden, in Betrieb genommen.

  • Johann Korbuly - Matador-Baukasten
  • Johann Korbuly (* 29. Jänner 1860 in Wien; † 23. April 1919) arbeitete als Fachmann für Vermessungswesen und Bauingenieur. Er erfand 1899 den Matador-Baukasten. Ursprung seiner Erfindung war, dass sich seine drei Söhne ihre Bauwerke aus Holzbausteinen ständig gegenseitig zerstörten. So begann er Löcher in die Bausteine zu bohren und diese mit Stäbchen zu verbinden. 1901erhielt er auf dieses System ein Patent in mehreren Staaten. Kurz darauf begann Korbuly mit der serienmäßigen Herstellung. 

    Der Name Matador geht auf die Redewendung „Er ist ein Matador in seinem Fachgebiet“ zurück. 


  • Johann Kravogl - Elektromotor, Quecksilberpumpe,...
  • Johann Kravogl (* 24. November 1823 in Lana/Südtirol; † 1. Jänner 1889 in Brixen/Südtirol) machte eine Schlosserlehre und arbeitete später als Mechaniker und Büchsenmacher. Er lebte eine Zeit in München und in Wien um sich neben seiner Arbeit an der Technischen Hochschule fortzubilden. Dazu besuchte er Kurse und Vorlesungen in Fächern wie Physik, Maschinenkunde und Mechanik. 

    Er machte einige großartige Erfindungen, reich wurde er davon allerdings nicht. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das "Elektrische Kraftrad" (Elektromotor) und eine spezielle Quecksilber-Vakuumpumpe. Weitere Erfindungen sind ein Schnellfeuergewehr, eine Präszessionswaage, ein Kondensator für Hochspannung und eine elektrische Glocke. 

  • Johann Georg Lahner - Wiener Würstchen/Frankfurter
  • Johann Georg Lahner  (* 13. August 1772 in Gasseldorf, Bayern; † 23. April 1845 in Wien) ging nach Frankfurt am Main und machte dort eine Lehre als Fleischer. Später ging er auf Wanderschaft und kam so mit 26 Jahren nach Wien. Zuerst arbeitete er in Wien als Aufhackgehilfe, dann gründete er eine eigene Fleischerei. Eine wohlhabende Baronin gab ihm aus Liebe zum Fleischer ein Darlehen dafür. Bereits ein Jahr später stellte er Würste aus Rind- und Schweinefleisch her, die Lahner als „Frankfurter“ bezeichnete. Warum die Würste diesen Namen haben, ist nicht ganz klar. Eine mögliche Erklärung ist, dass Lahner die Würste in Erinnerung an seine Lehrzeit in Frankfurt benannte.

    Die Frankfurter Würstl erfreuten sich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit. Lahner wurde sogar von Kaiser Franz I eingeladen, um ihm seine Erfindung zu präsentieren. Einer Erzählung zufolge fragte der Kaiser ihn, mit welchem Besteck er die Würstel essen sollte, woraufhin Lahner „Mit der Hand, Majestät, mit der Hand!“, geantwortet haben soll. 

  • Hedy Lamarr - Frequenzsprungverfahren
  • Hedy Lamarr, deren ursprünglicher Name Hedwig Eva Maria Kiesler war, wurde am 9. November 1914 in Wien geboren und entstammte einer jüdischen Familie. Früh fühlte sie sich zum Film hingezogen und begann so eine Karriere als Schauspielerin. Die 1933 im Film „Symphonie der Liebe” (besser bekannt auch als „Ekstase”) enthaltenen Nacktszenen waren zu dieser Zeit ein Skandal und bescherten Lamarr große Berühmtheit. 

    Durch die gemeinsame Arbeit mit dem Komponisten George Antheil an seinem Werk „Ballet Mécanique”, in dem 16 Pianolas (automatische Klaviere) zu einem Film synchronisiert werden mussten, erfand Hedy Lamarr eine Methode, die Klaviere mittels getrennter Funkfernsteuerungen zu betätigen. Dieses Verfahren verwendete ursprünglich idente Lochstreifen in Sender und Empfänger und konnte so selbstständig die Übertragungsfrequenzen wechseln. Nach einer Präsentation der Erfindung beim nationalen Erfinder-Rat (National Investors Council) wurde im Jahre 1942  das Patent bewilligt. Das Prinzip der gleichzeitigen Frequenzwechsel (frequency-hopping) findet noch heute in der Kommunikationstechnik, z.B. bei Bluetooth oder GSM (Telefonie), Anwendung.

  • Josef Madersperger - Nähhand
  • Josef Madersperger (* 6. Oktober 1768 in Kufstein; † 2. Oktober 1850 in Wien) übersiedelte 1790 nach Wien, nachdem sein Elternhaus in Tirol abgebrannt war. Dort begann er mit der Entwicklung seiner ersten Nähmaschine und stellte 1814 die „Nähhand” vor. Obwohl er 1815 ein Patent dafür erlangte, konnte er dieses nicht nutzen und so erlosch dieses drei Jahre später wieder, da Madersperger die Gebühren nicht rechtzeitig zahlen konnte.

    Es folgte unter anderem eine weitere Erfindung, die den Webvorgang imitierte und mit Kettenstich arbeitete. Auch dieses Werk konnte Madersperger nicht kommerziell nutzen und so schenkte er sein Modell dem k.k. Polytechnischen Institut. 1841 erhielt er eine Bronzemedaille vom Niederösterreichischen Gewerbeverein.  

  • Siegfried Marcus - Marcuswagen
  • Siegfried Marcus (* 18. September 1831 in Malchin; † 1. Juli 1898 in Wien)  war ein vorwiegend in Österreich lebender Mechaniker und Erfinder. Er wurde 1852 in Wien sesshaft und eröffnete 1856 sein erstes Labor, wo er verschiedenste Gerätschaften - von Telegraphenapparaten bis hin zu elektrischen Beleuchtungskörpern - produzierte. Bekannt gemacht hat ihn die Entwicklung von Vergasern und Benzinmotoren und die Herstellung seiner zwei Motorwagen.
  • Max Mauermann - rostbeständiger Stahl
  • Max Mauermann (* 22. Juli 1868 in Tarnowitz; † 1. Juli 1929 in Wien)

  • Lise Meitner - Kernspaltung
  • Lise Meitner (* 7. November 1878 in Wien; † 27. Oktober 1968 in Cambridge) begann 1901 mit dem Studium der Mathematik, Physik und Philosophie an der Universität Wien. Sie war eine der ersten drei Absolventinnen der Fakultät Physik. 
    Danach entschloss sich Meitner nach Berlin zu gehen, um dort Vorlesungen von Max Planck zu besuchen. Auch hier bedurfte es großer Mühen und Beharrlichkeit, um als weibliche Wissenschaftlerin die Räumlichkeiten des Instituts betreten zu dürfen. Dort lernte sie Otto Hahn kennen, der sich bereits zu dieser Zeit auf das Gebiet der Radioaktivität spezialisiert hatte. 

    Lise Meitner veröffentlichte über hundert wissenschaftliche Arbeiten - die meisten in Zusammenarbeit mit Otto Hahn - über die Untersuchung von Alpha-, Beta- und Gammastrahlen. Meitner blieb bis 1938 in Berlin, obwohl ihr bereits 1933 ihr Professorentitel von den Nazis aberkannt worden war. Ein endgültiges Arbeitsverbot zwang sie 1938 aus Deutschland zu fliehen und über Holland nach Schweden zu immigrieren, wo ihr eine Stelle am Nobel-Institut angeboten wurde. Trotz ihrer gemeinsamen Forschung mit Otto Hahn, die zur Entdeckung der Kernspaltung führte, wurde lediglich Hahn 1944 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

    Ab den späten Vierzigerjahren leitete sie das Institut für Kernphysik an der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm. 1960 zog sie letztendlich nach Cambridge, wo ihr Bruder und Neffe lebten und verstarb dort am 27. Oktober 1968. 

  • Peter Mitterhofer - Schreibmaschine
  • Peter Mitterhofer (* 20. September 1822 in Partschins, Tirol; † 27. August 1893 in Partschins) war ein österreichischer Zimmermann.

    Durch seinen Erfindergeist und seine Liebe zur Musik experimentierte er ursprünglich an neuen Musikinstrumenten, so auch an einer Art Klavier, bei dem kleine Hämmer bei Tastenbetätigung auf Holzplättchen schlugen (Mitterhofer nannte sie „hölzernes Glachter”). Dies inspirierte ihn vermutlich zu den ersten Prototypen seiner Schreibmaschine, die er auch Kaiser Franz Josef I. präsentierte. Dieser erkannte jedoch nicht ihre Bedeutung und so verlor Mitterhofer das Interesse an der Weiterentwicklung.

    Er erlebte allerdings noch den großen Erfolg der in den USA hergestellten Schreibmaschinen.

  • Erwin Perzy - Schneekugel
  • Erwin Perzy (* 1876 in Wien-Favoriten, 18. Februar 1960) war ein Wiener Chirurgieinstrumentenmechaniker. Auf ihn gehen die Erfindungen der Schneekugel und der, bis heute gebräuchlichen Zinn-Blei-Legierung für das Bleigießen zurück. Mit seiner patentierten „Glaskugel mit Schnee-Effekt“ brachte er es zu Wohlstand. 

  • Ferdinand Porsche - Radnabenmotor
  • Ferdinand Porsche (* 3. September 1875 in Maffersdorf, Böhmen; † 30. Januar 1951 in Stuttgart) kam als Sohn eines Spenglermeisters zur Welt. In jungen Jahren zeigte er wenig Interesse, dem Beruf seines Vaters nachzufolgen und experimentierte lieber mit technischen Dingen, besonders mit Elektrizität. 

    Während seiner Lehre besuchte er die Abendkurse der Reichenberger Staatsgewerbeschule. Porsche studierte jedoch nie (abgesehen von theoretischen Vorlesungen an der damaligen TH Wien, die er als außerordentlicher Hörer hörte) an einer höheren Lehranstalt.

    1893 begann er bei den Vereinigten Elektrizitätswerken in Wien seine berufliche Laufbahn. 1896 erhielt er ein Patent auf das Prinzip des Radnabenelektromotors, welches er 1899 nach seinem Wechsel zu den Lohner-Werken mit dem weltweit ersten Hybrid- und Allradfahrzeug, dem Lohner-Porsche, umsetzte.

    1905 wurde Porsche Entwicklungs- und Produktionsleiter und technischer Direktor bei der „Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft” , wo er sich in der Zeit des Ersten Weltkrieges mit der Konstruktion von Personenfahrzeugen und Flugmotoren, aber auch von militärischen Zugmaschinen beschäftigte. Nach dem Krieg arbeitete Porsche zwischenzeitlich bei den Steyr-Werken und eröffnete 1930 sein eigenes Konstruktionsbüro, die „Dr. Ing. h. c. F. Porsche GmbH, Konstruktionen und Beratung für Motoren und Fahrzeuge“ in Stuttgart. Dort entstanden in der Folge viele Modelle, darunter auch 1935 der berühmte VW Käfer.

  • Jacob Christoph Rad - Zuckerwürfel
  • Jacob Christoph Rad (* 25. März 1799 in Rheinfelden, heutige Schweiz; † 13. Oktober 1871 in Wien) wurde 1840 Leiter einer Zuckerfabrik. Zu dieser Zeit wurde Zucker noch als steinharte Masse vertrieben. Sie hatte die Form eines Hutes ohne Krempe und war oft bis zu 1,5 Meter hoch. Daher stammt auch die Bezeichnung „Hutzucker“. Vor der Verwendung (z.B. für den Tee oder Kaffee) musste man mühsam mit entsprechendem Werkzeug den dicht erstarrten Zucker zerkleinern. Dabei kam es häufig zu Verletzungen. Jacob Christoph Rad erfand ein Model aus Blechstreifen (ähnlich einer Eiswürfelform), um darin feuchten Zucker zu trocknen und anschließend Zuckerwürfel zu entnehmen. So ging Jacob Christoph Rad als Erfinder des Würfelzuckers in die Geschichte ein. 

  • Josef Ressel - Schiffsschraube
  • Josef Ressel (* 29. Juni 1793 in Chrudim, Böhmen; † 9. Oktober 1857 in Laibach) war eigentlich Förster und entwickelte in seiner Freizeit die Schiffsschraube. Nachdem er nach Triest versetzt wurde, war es ihm möglich, seine Erfindung auch an Schiffen in der Praxis zu testen.

    1827 erhielt Ressel in Österreich das Patent auf die Schiffsschraube. Nachdem er jedoch keinerlei Finanzierung für die Weiterführung und Vermarktung erhielt, zog er sich zurück und blieb Forstbeamter. Seine Erfindung wurde mehrfach aufgegriffen und kopiert, er selber bekam aber zu Lebzeiten keinerlei Anerkennung für sein Werk.

  • Franz Sacher - Sachertorte
  • Franz Sacher (* 19. Dezember 1816 in Wien; † 11. März 1907 in Weikersdorf bei Baden), der Erfinder der Sachertorte, begann in jungen Jahren eine Kochlehre im Haus des Fürsten Metternich. Es wird erzählt, dass eines Tages der Fürst nach einem außergewöhnlichen Dessert fragte, der Küchenchef jedoch erkrankt war. So musste der junge Franz einspringen und kreierte daraufhin die erste Sachertorte. 

  • Friedrich Schächter - Space Pen
  • Friedrich Schächter wurde als behütetes Kind am 26. April 1923 in Wien geboren. Bereits in jungen Jahren zeigte er eine auffällige Neugierde an technischen Geräten und bastelte mit wachsender Begeisterung. Mit vierzehn musste Schächter die vierte Klasse des Realgymnasiums wegen seiner jüdischen Herkunft verlassen - er begann eine Lehre bei einem Schildermaler und wechselte, nachdem ihm der Meister nichts mehr beibringen konnte, zu dem Grafiker Viktor Theodor Slama. Bereits zu dieser Zeit war für viele Juden klar, dass es zu einem gefährlichen Stimmungsumschwung in Österreich kommen wird. Friedrich gelangte am 26. April 1939 mit einem Kindertransport nach Malmö, Schweden. Er konnte dort jedoch das Gymnasium weder besuchen noch abschließen und musste so bereits als Jugendlicher für seinen Lebensunterhalt selber sorgen. Bei seinen zahlreichen Anstellungen erfuhr Schächter zum ersten Mal von der Erfindung des Kugelschreibers durch den Ungarn Ladislaus Birò und beschloss - unterstützt durch das Wohlwollen von zwei österreichischen Gönnern - einen ähnlichen Stift zu entwickeln.

    Im Alter von 23 Jahren reichte er in Schweden sein erstes Patent ein. In den folgenden Jahren arbeitete Schächter bei verschiedenen Kugelschreiber-Herstellern und entschloss sich schließlich, nach Österreich zurückzukehren. Er gründete 1952 die Firma MINITEK in Wien. Große Bekanntheit wurde mit „Kugelschreiber-Prüfmaschinen“ erlangt. Noch heute werden ca. 60 % der Weltproduktion von Kugelschreibern auf MINITEK -Maschinen geprüft. Mehrere Patente später beteiligte sich der amerikanische Hersteller Paul C. Fisher an MINITEK. Diese Zusammenarbeit, wobei Schächter für die Entwicklung der Schreibspitze, Fisher für die Zusammensetzung der Tintenpaste verantwortlich zeichnete, führte letztendlich zur Produktion des Weltraum-Kugelschreibers („Space Pen”). Dieser wurde bei einer Weltraumkonferenz in Wien 1968 erstmalig präsentiert. 

    Friedrich Schächter verstarb am 23. Mai 2002 in Wien. Er wurde am Zentralfriedhof auf dem Ehrenhain bestattet.

  • Anton Schrötter - roter Phosphor
  • Anton Konrad Friedrich Dismas Schrötter, Ritter von Kristelli (* 26. November 1802 in Olmütz; † 15. April 1875 in Wien), war ein österreichischer Chemiker und Mineraloge. Er studierte ab 1822 zuerst Medizin, wechselte aber schon bald zu den naturwissenschaftlichen Fächern und erhielt 1827 eine Assistentenstelle für Physik und Mathematik an der Universität in Wien. Nach einer späteren Anstellung am Technischen Institut Johanneum in Graz kehrte er 1843 nach Wien zurück und arbeitete als Professor für Technische Chemie am Polytechnischen Institut der Universität Wien, wo er 1845 auch die dortige Professur für Allgemeine Chemie übernahm. Zu diesem Zeitpunkt war die Herstellung von Streichhölzern äußerst problematisch, da der verwendete weiße Phosphor überaus giftig und feuergefährlich war. Schrötter nahm sich dieses Problems an und wandelte weißen Phosphor durch längere Lichteinwirkung in roten (dieser wurde zeitweise auch Schrötterscher Phosphor genannt) um. Dieser rote Phosphor war sowohl schwerer entzündbar als auch weniger giftig und revolutionierte so die Streichholzindustrie. 1906 wurde in der Berner Konvention letztendlich der weiße Phosphor in der Streichholzproduktion verboten.

  • Margarete Schütte-Lihotzky - Frankfurter Küche
  • Margarete Schütte-Lihotzky (* 23. Jänner 1897 in Wien-Margareten, Österreich-Ungarn; † 18. Jänner 2000 in Wien) studierte als eine der ersten Frauen in Österreich Architektur und schon während des Studiums zeigte sich ihr großartiges Talent. Durch den Entwurf der Frankfurter Küche erlangte sie internationale Beachtung. Bei dieser Küchenform handelt es sich um die erste moderne Einbauküche. Auf nur 6,5 m² waren alle wichtigen Geräte für die Hausarbeit, Vorratsschränke, Arbeitsflächen und Verstaumöglichkeiten eingebaut. In den 1920 Jahren wurde diese Küchenform in Frankfurt in vielen Sozialwohnungen eingebaut. 

  • Nanette Streicher - Klavierbauerin
  • Nanette Streicher, geboren als Anna Maria Stein (* 2. Januar 1769 in Augsburg; † 16. Januar 1833 in Wien), war eine deutsch-österreichische Klavierbauerin, Komponistin, Musikpädagogin und Schriftstellerin. 

  • Daniel Swarovski - Glasschleifmaschine
  • Daniel Swarovski (* 24. Oktober 1862 in Georgenthal, Böhmen; † 23. Jänner 1956 in Wattens, Tirol) war ein österreichischer Glasschleifer böhmischer Herkunft und erfand eine Schleif- und Poliermaschine zur industriellen Herstellung von Kristallschmucksteinen (1892 Patent in Prag). Damit konnten Kristalle in großen Mengen und preislich attraktiv hergestellt werden. Das war bei der traditionellen Handschleiferei nicht möglich. 
    1908 begann Daniel Swarovski gemeinsam mit seinen drei Söhnen ein eigenes „Rezept“ für Kristalle mit brillantem Glanz zu entwickeln. Es dauerte noch bis 1913 bis die Familie mit dieser eigenen Kristallherstellung beginnen konnte. Die erfundene Glasschmelze ist nach wie vor ein gut gehütetes Werksgeheimnis. Mit dem makellos geschliffenen Kristallglas entwickelte sich Swarovski zum heutigen Weltmarktführer. 

  • Gustav Tauschek - Trommelspeicher
  • Gustav Tauschek (* 29. April 1899 in Wien; † 14. Februar 1945 in Zürich) war ein österreichischer Erfinder im Bereich der Informationstechnik. Er erfand den Trommelspeicher für Lochkarten-Rechenmaschinen.
    Zwischen 1926 und 1930 arbeitete Tauschek für die Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik in Sömmerda (Deutschland), wo er ein Lochkarten-Buchhaltungssystem erfand, welches jedoch nie die Serienreife erlangte. Nach der Abspaltung der Firma in die Rheinmetall Lochkarten GmbH, welche im gleichen Jahr von IBM gekauft wurde, erhielt er einen Vertrag auf fünf Jahre und verkaufte insgesamt 169 Patente an die IBM.

  • Helene Winterstein-Kambersky - wasserfeste Wimperntusche
  • Helene Winterstein-Kambersky, geb. Vierthaler (* 13. März 1900 in Wien; † 12. Juni 1966 in der Hinterbrühl), war Sängerin und Erfinderin der ersten wasserfesten Wimperntusche der Welt.
    Sie begann ihre Gesangskarriere in den frühen Zwanzigern des 20. Jahrhunderts und wurde vielfache Preisträgerin internationaler Gesangswettbewerbe. Im Jahre 1937 war Winterstein-Kambersky die erste Frau, die vor einem verdunkelten Publikumsraum sang.
    Parallel zu ihrer Gesangskarriere erfand sie die erste wasserfeste Mascara der Welt. Auch hier zeigte sich, dass sich Beharrlichkeit auszahlt: Nach etwa zweitausend Versuchen konnte sie die Rezeptur patentieren lassen. Unter dem Namen „La Bella Nussy” wurde die Marke international bekannt. Das von ihr gegründete Kosmetikunternehmen ist bis heute in Familienbesitz und produziert die Mascara nahezu unverändert.

  • Heinz Zemanek - Mailüfterl
  • Heinz Zemanek (* 1. Jänner 1920 in Wien; † 16. Juli 2014 ebenda) studierte Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule in Wien, wo er 1944 zum Diplom-Ingenieur graduierte. Er erlangte Bekanntheit mit dem Bau des ersten volltransistorisierten Computers auf dem europäischen Festland, dem sogenannten „Mailüfterl”. Der Name stellt ein Wortspiel dar und ist eine Anspielung an den konkurrierenden Computer Whirlwind, der am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde.
    Im Jahre 1961 wechselte Zemanek mit seinem Team von der Technischen Hochschule zur Firma IBM, die zu dieser Zeit Weltmarktführer am Computersektor war.
    1976 stieg er zum „IBM Fellow” auf, der höchste Rang, den ein Techniker oder eine Technikerin firmenintern erreichen kann. Diese Position hatte er bis zu seiner Pensionierung 1985 inne.
    Heinz Zemanek blieb jedoch der Technischen Universität Wien (früher Technische Hochschule Wien) verbunden und war bis in das Jahr 2006 Vortragender am Institut für Computertechnik.