{'de': 'Digitale Archive'}
Für die Sprach-, Geschichts- und Kulturwissenschaften bietet die Digitalisierung in Afrika enorme Vorteile. Sie haben die Möglichkeit kulturelle Schätze zu bewahren, die durch unterschiedliche Faktoren bedroht werden, ebenso wie gegen Versäumnisse früherer Zeiten vorzugehen.\n
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\nSo entstehen Online-Archive. Sie sammeln Zeugnisse der Missionierung im südlichen Afrika, Erzählungen, die die Geschichte unterschiedlicher Kulturen darstellt, Datensätze der Architektur, um Bauwerke so gut es geht vor Kulturterrorismus zu schützen.\n
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\nUniversitäten, Forschungseinrichtungen, Interessensgruppen vernetzen sich weltweit, um ihre Erfahrungsschätze, ihre Datensätze und ihr Wissen auszutauschen, damit alle tiefere Einblicke in die Geschichte, Gegenwart und Zukunft Afrikas bekommen können. So kann die Idee eines „geschichtslosen“ Kontinents abgeschafft werden, wie sie seit Hunderten von Jahren durch westliche Wissenschaftler und Ideologen proklamiert wurde.\n
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\nZu Zeiten der Kolonialisierung wurde vielen Kulturen Afrikas ihre Geschichte abgesprochen, und damit ihre Kultur und ihre Gefüge marginalisiert. So konnten die Menschen als unzivilisiert dargestellt und erniedrigt werden. Dieser Gedankengang war einer der Grundpfeiler der Kolonialisierung. Denn wer “keine Zivilisation hat”, der muss “zivilisiert werden”. Noch heute ist diese Idee bei vielen Menschen verbreitet. Das Internet gibt nun Wissenschaft wie Zivilbevölkerung die Chance, gegen dieses Bild anzugehen.\n
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\nDie Digitalisierung, sie ist eines der Werkzeuge der Subaltern-Studies, der Wissenschaft über und von jenen, die bisher von den Mächtigen ignoriert wurden.