{'de': 'Arbeitswelt'}
Afrika könnte ein Beispiel dafür werden, warum zunehmende Digitalisierung nicht gleich mehr Arbeitslosigkeit bedeutet. Junge Unternehmer, die oft im Ausland studiert haben, kommen zurück in ihre Heimat und entwickeln digitale Lösungen, die letztlich auch Arbeitsplätze schaffen sollen. Der Hauptsektor für die Digitalisierung: Landwirtschaft. Der Sektor macht 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Afrika aus, 60 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Digitalisierung soll helfen, durch Wettervorhersagen die Ernte besser zu planen, Transaktionen ohne ein Bankkonto vorzunehmen, Wissen über Entfernungen hinweg auszutauschen und zu bündeln. Technologie steigert die Produktivität und macht den Sektor gleichzeitig wieder attraktiv für den Nachwuchs. Warenproduktion ist hingegen nur ein marginaler Wirtschaftsbereich in Afrika. Eine vollständige Automatisierung von Arbeitsprozessen ist kein Thema für die produzierenden Firmen, die in erster Linie Produkte aus Einzelteilen zusammensetzen.\n
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\nDer kenianische ICT-Minister will mit digitalen Jobs die Jugendarbeitslosigkeit reduzieren. In Kenia ist diese mit 17 Prozent am höchsten in Ostafrika. 40.000 Kenianer konnten bereits in digitale Jobs vermittelt werden. Das Aufgabenfeld reicht vom Übersetzungsservice bis zur Softwareentwicklung. Eine ähnliche Initiative hat die Rockefeller Foundation 2015 gestartet. In Ägypten, Ghana, Kenia, Marokko, Nigeria und Südafrika sollen 250.000 Menschen jährlich einen Job in der Digitalwirtschaft finden.
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\nDie größten Hürden für die Digitale Arbeitswelt in Afrika sind der Zugang zum Internet und die Stabilität der Verbindung. Solange die nicht überwunden sind, kann Digitalisierung nur langsam auch andere Sektoren als Landwirtschaft und Banken voranbringen.
Die International Labor Organization über das Arbeitslosenproblem.
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