Die meisten Patienten haben eine chronisch-kompensierte Herzinsuffizienz. Hier hat die Therapie vor allem das Ziel, die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln, um ein Fortschreiten der Herzinsuffizienz zu verhindern. Gleichzeitig wird das Herz durch verschiedene Medikamente entlastet. Wenn alle anderen Maßnahmen versagen und die Erkrankung weit fortgeschritten ist, bleibt häufig nur noch die Herztransplantation.
Zu den pflegerischen Aufgaben gehört es, die medikamentöse Therapie zu überwachen, den Patienten bei chronischen Symptomen wie Luftnot, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit zu unterstützen und eine Dekompensation der Herzinsuffizienz zu erkennen.
ACHTUNG. Sehen Sie Hinweise auf eine drohende Dekompensation, z. B. zunehmende Beinödeme oder abnehmende Belastbarkeit, informieren Sie sofort den Arzt.
MEDIKAMENTE.
Die chronische Herzinsuffizienz wird durch ACE-Hemmer, Diuretika, und Betablocker medikamentös behandelt. Wenn die Herzschwäche durch tachykarde Herzrhythmusstörungen bedingt ist, kommen außerdem Digitalispräparate (= Herzglykoside) zum Einsatz.
Die Dosierung von Digitalispräparaten ist aufgrund der geringen therapeutischen Breite sehr schwierig und von vielen Faktoren abhängig, z. B. Alter, Nierenfunktion und Flüssigkeitshaushalt. Aus diesem Grund kann es besonders im ambulanten Bereich leicht zu Überdosierungen kommen. Achten Sie auf die Symptome einer Überdosierung und geben Sie einen Verdacht an den Arzt weiter. Symptome sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- Farbsehstörungen (insbes. Gelbgrünsehen)
- Bradykardie bis hin zur Asystolie (Herzstillstand); selten sind auch tachykarde Herzrhythmusstörungen möglich
- Bewusstseinsveränderungen und Halluzinationen
Bei einer Intoxikation (Vergiftung) mit Digitalispräparaten werden die Medikamente sofort abgesetzt und Notfallmaßnahmen eingeleitet. Je nach Schwere der Intoxikationserscheinungen wird ein Digitalis-Antidot appliziert, Aktivkohle gegeben und ggf. ein externer Schrittmacher implantiert (bei Asystolie).