In vielen Werken berühmter Dichter/innen und Autor/innen kommt ein Apfel vor.  Einige der berühmtesten literarischen Werke haben wir hier gesammelt!

Der Apfel in der Literatur

 

Bild Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) war ein deutscher Dichter und Wissenschafter. Er hat in seinem Leben viele Geschichten, Dramen und Gedichte geschrieben. Einige seiner bedeutendsten Werke sind: "Die Leiden des jungen Werther", "Der Erlkönig", "Der Zauberlehrling" und "Faust Teil I und II".

Johann Wolfgang von Goethes Tragödie “Faust”:
Darin singt der Gärtner: “Kommt, von allerreifsten Früchten mit Geschmack und Lust zu speisen! Über Rosen läßt sich dichten, in die Äpfel muß man beißen.”
Und Faust sagt in der Walpurgisnacht zum geliebten Gretchen: "Einst hatt ich einen schönen Traum. Da sah ich einen Apfelbaum. Zwei schöne Äpfel glänzten dran. Sie reizten mich, ich stieg hinan.“ Darauf antwortet Gretchen: “Der Äpfelchen begehrt ihr sehr, und schon vom Paradiese her, von Freuden fühl ich mich bewegt, dass auch mein Garten solche trägt.”

Bildquelle: Hajduk, Johann Wolfgang von Goethe
Public Domain - Wikimedia

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Franz Kafka (1883-1924) war ein österreichischer Schriftsteller. Er schrieb vor allem Erzählungen und auch einige Romane. Einige seiner bedeutendsten Erzählungen sind: "Das Urteil", "Brief an den Vater", "Die Verwandlung" oder "Forschungen eines Hundes". Zu seinen wichtigsten Romanen zählen: "Der Prozess", "Das Schloss" und "Der Verschollene".

Franz Kafkas “Die Verwandlung”:
In dieser Erzählung wird der tragische Vater-Sohn-Konflikt thematisiert. Gregor, der Sohn, wird in seiner Familie wie Ungeziefer behandelt. Darum verwandelt er sich in der Geschichte auch zum Käfer. Der Apfel ist für Kafka unter anderem ein Symbol der Gewalt (die Waffe des Vaters, der seinen Sohn Gregor mit Äpfeln bewirft und ihn schwer verwundet). Im Buch heißt es: “Es war ein Apfel; gleich flog ihm ein zweiter nach; Gregor blieb vor Schreck stehen;...”. Gregor findet den Tod, weil der Apfel in seinem Rücken steckt und verfault. 

Bildquelle: Franz Kafka, bust length portraitPublic Domain - Wikimedia

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Hermann Bote (geboren um 1450) war ein bekannter historischer Autor und Verfasser von Chroniken in Braunschweig. Bis heute ist nicht genau geklärt, wer der Autor der Geschichten von Till Eulenspiegel ist. Man vermutet, dass es Hermann Bote war, der die Geschichten im 15. Jahrhundert publizierte. Sie wurden schnell zu einem Weltbestseller und später in viele europäische Sprachen übersetzt. Der "Narr" Till Eulenspiegel ist eine Außenseiterfigur, die Streiche ausführt, Gegner austrickst und Strukturen und Lügen der damaligen Gesellschaft aufdeckt und kritisiert. Till Eulenspiegels Geschichten sind auch für Kinder und Jugendliche bearbeitet und überliefert worden.

Hermann Botes Volksbuch "Till Eulenspiegel":
Auch in einer Episode von Till Eulenspiegel kommt ein Apfel vor. Darin rächte sich Till Eulenspiegel an einem Holländer, der ihm im Wirtshaus seine weichen Eier wegnahm. Till Eulenspiegel hat daraufhin einen Apfel ausgehöhlt und ihn mit Fliegen und Mücken gefüllt und schön dekoriert gebraten. Der Holländer wollte ihm auch diesen Apfel wegnehmen und hat ihn sofort verschlungen, worauf ihm schlecht wurde. Das war die Rache.

Bildquelle: dirkkuepper0 - Till Eulenspiegel - pixabay CC0

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Friedrich Schiller (1759-1805) war ein berühmter deutscher Dichter, Historiker und Philosoph. Seine bedeutendsten Werke sind unter anderem: "Die Räuber", "Ode an die Freude", "Kabale und Liebe", "Die Jungfrau von Orleans", "Don Carlos", "Maria Stuart" und "Wilhelm Tell".

Friedrich Schillers "Wilhelm Tell":
Im berühmten Theaterstück Wilhelm Tell von Friedrich Schiller wird Tell gezwungen, mit einer Armbrust auf einen Apfel zu schießen, der auf dem Kopf seines Sohnes Walter liegt. Wenn er den Apfel nicht trifft, soll er sterben. Wilhelm Tell trifft den Apfel.

Bildquelle: Friedrich SchillerPublic Domain - Wikimedia

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Mira Lobe (1913-1995) war eine österreichische Kinderbuchautorin. Sie hat fast 100 Kinder- und Jugendbücher geschrieben, für viele davon hat sie Auszeichnungen und Preise erhalten. Einige ihrer bekannten Werke sind: "Das kleine Ich bin Ich", "Das Schlossgespenst", "Der kleine Drachen Fridolin", "Komm sagte die Katze" und "Die Omama im Apfelbaum". Vielleicht kennst du einige dieser Bücher noch aus deiner Volksschulzeit, oder vielleicht haben dir deine Eltern einmal aus dem einen oder anderen Buch vorgelesen?

Mira Lobes "Die Omama im Apfelbaum":
Andi ist traurig, weil alle seine Freunde mindestens eine Oma haben und er gar keine hat. Eines Nachmittags, als er sich in sein Versteck hoch oben im Apfelbaum zurückgezogen hat, sitzt plötzlich seine Oma quicklebendig und unternehmungslustig neben ihm. Von da an beginnen die aufregenden Abenteuer mit Andi und seiner Oma...

Mira Lobes "Der Apfelbaum":
In dieser Geschichte geht es um Obstbäume, die im Frühling die Tiere verscheuchen, die zwischen den Wurzeln ihre Höhlen bauen wollen. Nur der Apfelbaum erlaubt den Tieren, zu kommen und bietet ihnen Unterschlupf. Im Winter klagen die anderen Bäume über Kälte und Langeweile. Nur dem Apfelbaum ist nicht kalt und langweilig ist ihm auch nicht, weil die Tiere bei ihm sind. Die Geschichte möchte zeigen, dass Offenheit und soziales Verhalten keine Last, sondern eine Bereicherung sind.

Bildquelle: Reinhardt Lobe

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